Die Lebensdauer von Aluminium wird nur von wenigen anderen Materialien erreicht. Es ist korrosionsbeständig und kann beliebig oft recycelt werden. Für die Wiederverwertung wird nur ein Bruchteil der Energie benötigt, die für die Primärproduktion erforderlich ist.
Daher ist Aluminium ein hervorragender Werkstoff: Es lässt sich problemlos in neuer Form wiederverwenden und kann so stets an die Anforderungen der jeweiligen Zeit und Anwendungen angepasst werden.
Der Weg der Herstellung
1. Bauxitgewinnung
Die Aluminium-Produktion beginnt mit dem Rohstoff Bauxit, der etwa 15–25 Prozent Aluminium enthält und größtenteils in einem breiten Gürtel um den Äquator vorkommt. Auf der Welt gibt es Reserven von 29 Milliarden Tonnen Bauxit. Diese reichen bei der derzeitigen Förderung noch mehr als hundert Jahre. Außerdem wird von bislang unentdeckten Ressourcen ausgegangen, die den Zeitraum auf 250–340 Jahre verlängern.
2. Aluminiumoxidraffination
Aus dem Bauxit wird in einer Raffinerie mithilfe des Bayer-Verfahrens Aluminiumoxid abgetrennt. Aus dem Aluminiumoxid wird dann das Primärmetall im Verhältnis 2 : 1 gewonnen (2 Tonnen Aluminiumoxid = 1 Tonne Aluminium).
3. Primärproduktion
Da Aluminium im Aluminiumoxid an Sauerstoff gebunden ist, muss diese Verbindung elektrolytisch getrennt werden – ein äußerst energieintensiver Prozess. Er erfolgt in großen Produktionslinien. Unser Ziel: Durch den Einsatz erneuerbarer Energien und stetige Effizienzsteigerungen streben wir einen klimaneutralen Lebenszyklus an.
4. Weiterverarbeitung
Hydro liefert jährlich über drei Millionen Tonnen Gießereiprodukte – damit sind wir weltweit führend in der Herstellung von Rundbarren, Walzbarren, Gusslegierungen und hochreinem Aluminium. Die Hauptverarbeitungsverfahren sind:
Strangpressen
Aluminium wird durch standardisierte oder maßgeschneiderte Matrizen gepresst und erhält so praktisch jede gewünschte Form.
Walzen
Ein Beispiel ist die Aluminiumfolie in der Küche. Aluminium lässt sich von 60 cm Stärke auf 2 mm und anschließend bis auf 0,006 mm walzen – und bleibt dabei licht-, aroma- und geschmacksdicht.
Gießen
Durch Legierung mit anderen Metallen entstehen Materialeigenschaften wie erhöhte Festigkeit, Glanz oder Formbarkeit. Unsere Gießereiprodukte kommen u.a. in der Automobil-, Bau-, Luftfahrt- und Elektronikindustrie sowie bei Wärmeübertragern zum Einsatz.
5. Recycling
Beim Aluminiumrecycling werden nur rund 5 % der Energie benötigt, die zur Primärherstellung erforderlich sind. Und: Aluminium verliert beim Recycling nicht an Qualität. 75 % des jemals produzierten Aluminiums befinden sich noch heute im Einsatz. Unser Ziel ist es, schneller als der Markt zu wachsen – besonders im Bereich des Recyclings aus End-of-Life-Produkten.
Pre-Consumer-Schrott: Produktionsabfälle, die nie genutzt wurden und direkt wieder eingeschmolzen werden.
Post-Consumer-Schrott: Aluminium, das bereits verwendet wurde – z. B. als Fensterrahmen oder Getränkedose – und nun zu neuen Produkten recycelt wird. Besonders CO₂-effizient sind Aluminiumprodukte, die aus Post-Consumer-Schrott entstehen.
Aktualisiert: 14. Juli 2025